Mutti, Mutti! Er hat überhaupt nicht gebohrt!

Dieser legendäre Ausruf eines brav Zähne putzenden Kindes in der Zahnpasta-Werbung der 70er-Jahre wurde geradezu zum Inbegriff für regelmäßige Zahnpflege und -vorsorge. Dadurch erhoffen sich Kinder wie Erwachsene nämlich, das gefürchtete Bohren des Zahnarztes erfolgreich abwehren zu können. Neben der Angst vor schmerzhaften Eingriffen und dem nervtötenden Sirren des Bohrers steht dabei vor allem auch die Angst vor exorbitanten Zahnarztkosten im Vordergrund, die bei Kassenpatienten ohne Zusatzversicherung schnell mal in die Höhe schießen können, sobald Zahnfüllungen, Kronen, Brücken oder anderer Zahnersatz nötig werden. Während die Angst vorm Zahnarzt wohl niemandem so einfach zu nehmen ist, erleichtert den Patienten von heute zumindest die Transparenz bei den Behandlungskosten einen Vergleich zwischen verschiedenen Zahnarztpraxen und somit auch die freie Wahl des Arztes und der Behandlungsmethode. Doch was gilt es dabei zu beachten?

Eine zweite Zahnarztmeinung einholen

Gerade von Zahnärzten ist bekannt, dass ihre Diagnosen und letztlich ihre Einschätzung, ob und wie umfangreich eine Zahnbehandlung erforderlich ist, individuell ausfallen und mitunter stark voneinander abweichen können. Daher ist es für Sie als Patient immer wichtig im Hinterkopf zu behalten, dass Sie im Zweifel auch eine zweite Zahnarztmeinung zu Rate ziehen können, bevor Sie einer Behandlung zustimmen. Lassen Sie sich dazu am besten von Ihrer Krankenkasse beraten, die Ihnen Fachärzte für eine Vergleichsmeinung vermitteln kann oder ganz allgemein zu Zahnarzthonoraren sowie gängigen Material- und Laborkosten Vergleichsdaten bzw. Durchschnittswerte für Ihre Region bereithält. Wer im Internet mit den passenden Stichwörtern – wie z. B. „Implantate“ oder „zweiflächige Inlays“ – sucht, wird hierzu natürlich auch auf den verschiedensten Online-Vergleichsportalen fündig, in denen diese übersichtlich nach Behandlungsart und Region aufbereitet sind. Stimmen Sie diese Informationen mit dem so genannten „Heil- und Kostenplan“ Ihres Arztes ab, fragen Sie im Zweifelsfall genau nach und treffen Sie dann Ihre Entscheidung.

Von regionalen Unterschieden profitieren

Dass es im Einzelfall auch von Region zu Region enorme Preisunterschiede bei der Zahnbehandlung geben kann, zeigt sich immer wieder, wenn man die einzelnen Kosten im Internet genau vergleicht. Davon können vor allem privat versicherte Patienten profitieren, die z. B. im grenznahen Bereich zwischen 2 Bundesländern wohnen. Aber auch Kassenpatienten können hier im Falle stark abweichender Kosten für aufwändigere Behandlungen, beispielsweise für zwei- oder mehrgliedrige Brücken, nach Absprache mit ihrer Krankenkasse zum Teil erhebliche Einsparungen erzielen.
Es lohnt sich also auf alle Fälle, sich ausgiebig über eine anstehende Zahnbehandlung und die dafür verfügbaren Angebote zu informieren. Berücksichtigen Sie nach Möglichkeit auch alle individuellen Abweichungen vom Regelfall, die bei Ihnen vorliegen könnten. Ein gezielter Blick in die Vergleichsgrafik hilft Ihnen dann bei der Suche nach der besten und günstigsten Behandlungsmöglichkeit. Neben der Tapferkeitsmedaille, die Sie sich eigentlich für jeden Zahnarztbesuch automatisch verdienen, springt dann womöglich noch eine satte Ersparnis für Sie heraus, sodass die Zahnarztrechnung Ihnen keine zusätzlichen Schmerzen mehr zu bereiten braucht. „Mutti, Mutti! Er hat sehr preiswert gebohrt!“

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